Chirurgie
Abteilungsleitung:
Primarius
MR Dr.
Walter
Schauer
PMPH
Standortleitung Grieskirchen:
Oberarzt
Dr.
Günter
Peinthor
MPH
Sekretariat Tel:
+43 7242 415 2217+43 7248 601 2500

E-Mail:

Abteilung für
Chirurgie II

Schwerpunkt:
Adipositaschirurgie

Adipositaschirurgie

Interdisziplinäres Adipositaszentrum

An unserem Adipositaszentrum bieten wir unseren Patienten durch unsere langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet und eine entsprechend angepasste Ausstattung eine hoch kompetente Betreuung an. Im Rahmen eines interdisziplinären Konzeptes werden einerseits das operative Verfahren festgelegt und andererseits präoperative Abklärung und Nachsorge durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Adipositasambulanz der Abteilung für Kinder und Jugendliche werden auch diese operiert. Zudem finden unsere Patienten, je nach Bedarf und Wunsch, eine ständige Unterstützung durch das Department für Psychosomatik für Erwachsene der Abteilung für Innere Medizin V am Standort Grieskirchen.

Adipositaschirurgie 2022
Zertifikat Adipositaschirurgie

 

 

Kompetenzzentrum Adipositas

Morbide Adipositas

Die Fettleibigkeit wird zu einem ernsthaften Problem, welches laut Weltgesundheitsorganisation (WHO), das am stärksten zunehmende Gesundheitsrisiko weltweit darstellt. Von einem krankhaften Übergewicht, „morbide Adipositas“, wird ab einem BMI von 40 kg/m² gesprochen.

Kritische Folgeerkrankungen

Krankhaftes Übergewicht führt zu Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Blutzucker, Schlafapnoesyndrom, Gelenkserkrankung etc. Auch das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, kann sich erhöhen. Adipositas wirkt sich auch auf die Psyche aus und kann zu sozialer Isolation führen. In Abhängigkeit von der Höhe des Übergewichts ist die Lebenserwartung von adipösen Patienten deutlich verringert.

Chirurgische Therapie

Die meisten konservativen Methoden zur Gewichtsreduktion sind zwar zunächst erfolgreich, aber schon nach kurzer Zeit ist das alte Gewicht wieder erreicht. In diesem Fall ist ein chirurgischer Eingriff, wie in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde, die Behandlungsmethode mit dem besten Langzeiterfolg. Dadurch werden auch die Folgeerkrankungen deutlich reduziert und die Lebensqualität gesteigert.

Auswahlkriterien für chirurgische Therapie

  • Alter zwischen 18 und 65 (Operation für Jugendliche oder auch über 65-Jährige sind grundsätzlich möglich, bedürfen aber einer Einzelfallabwägung)
  • BMI 40 oder mehr
  • BMI zwischen 35 und 40 mit Begleiterkrankung (Diabetes, Schlafapnoe-Syndrom, …)
  • Erfolglose konservative Therapieansätze der Gewichtsreduktion
  • Keine psychologischen und medizinischen Kontraindikationen
  • Kein Drogen- bzw. Alkohol- oder Nikotinmissbrauch
  • Bereitschaft zur Umstellung der Lebens- und Essgewohnheiten

Aus der großen Anzahl von Operationstechniken werden an der Abteilung die gängigsten angeboten. Alle Eingriffe werden in Schlüssellochtechnik (minimal invasiv, laparoskopisch) durchgeführt.

Magenband/-ring

Dabei wird im Bereich des Mageneingangs ein verstellbares Kunststoffband um den Magen gelegt. Durch die Möglichkeit der Bandeinstellung kann reguliert werden, wie viel der Patient essen kann. Diese Methode wird zu den restriktiven Verfahren gezählt. Aufgrund recht häufig auftretender Spätkomplikationen, wie Speiseröhrenerweiterung, Verrutschen des Bandes usw., tritt diese Operationstechnik in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund.

Schlauchmagen

Diese Technik wird als restriktives Verfahren zur Gewichtsabnahme bezeichnet und basiert auf einer Verringerung der Nahrungsmenge durch eine Verkleinerung des Magenvolumens. Dabei wird das Fassungsvermögen des Magens um ca. 80 bis 85 Prozent verringert. Da bei dieser Operation der sogenannte „Restmagen“ aus dem Körper entfernt werden muss, ist diese Operation nicht reversibel.

Magenbypass (Roux-Y/Omega loop)

Der Gewichtsverlust nach diesem Verfahren beruht auf einer Kombination aus Restriktion und Malabsorption. Das heißt, einerseits wird der Magen verkleinert, andererseits werden insgesamt zwei Meter Dünndarm umgangen, wodurch in diesem Bereich praktisch keine Verdauung stattfindet. Dazu wird weder der „Restmagen“ noch das kurzgeschlossene Dünndarmsegment aus dem Körper entfernt, sodass diese Operation prinzipiell rückgängig gemacht werden könnte. Abhängig von der Art wie die zwei Meter Darm ausgeschaltet werden, kann man diese Technik noch weiter unterscheiden (Roux-Y, Mini/Omega loop).

Revisions-
operationen

Bei Revisionsoperationen (nach Magenband oder Vertical banded gastroplasty), die aufgrund häufiger Probleme nach oben angeführten Voroperationen in zunehmender Zahl notwendig werden, erfolgt die Bandentfernung sowie die Anlage eines Magenbypasses in einer Sitzung. Auch dieses Verfahren wird an unserer Abteilung routinemäßig und in hoher Frequenz durchgeführt.

Nachsorge

Die an unserer Abteilung operierten Patienten werden anschließend entsprechend weiter betreut. Dazu findet im ersten Jahr jeweils vierteljährlich eine ambulante Begutachtung inklusive der Laborbestimmung relevanter Parameter statt. Bei beschwerdefreien Patienten und unauffälligen Blutwerten können danach die Kontrollintervalle zunächst auf halbjährliche und schließlich auf jährliche ausgedehnt werden.