Spezielles Angebot:
Alkoholspezifische Behandlungsangebote

Behandlungsangebot gegen Alkoholabhängigkeit

Antabus-Programm für PatientInnen der psychiatrischen Abteilung

Alkoholabhängige Patienten mit ernsthaftem Wunsch nach Abstinenz erleiden trotz intensiver Bemühungen oft schwere Rückschläge. Für sie bietet das Klinikum Wels-Grieskirchen seit 2015 ein zusätzliches Behandlungsangebot – das Antabus-Programm.

Durch den Wirkstoff Disulfiram greift das Medikament Antabus in den Leberstoffwechsel ein und der Alkohol kann nur mehr bis zum toxischen Zwischenprodukt „Acetaldehyd“ abgebaut werden. Die Nebenwirkungen bei gleichzeitigem Alkoholkonsum zur Gabe von Antabus wären fatal – dazu zählen etwa starke Übelkeit, Atemnot, Herzrasen und pochende Kopfschmerzen. Das Wissen der Therapieteilnehmer über die Reaktion des Körpers stärkt ihr Durchhaltevermögen enorm.

 

Spezielle Eignung ist Voraussetzung

DSA Volker Chmel‐Gregora, MSc

„Das Programm eignet sich für Patienten mit langjähriger Alkohol-Abhängigkeit, die motiviert sind, abstinent zu bleiben. Vorab muss getestet werden, ob sich die Teilnehmer körperlich für die Gabe von Disulfiram eignen."

DSA Volker Chmel-Gregora, MSc von der Klinischen Sozialen Arbeit ist Gründer der Antabus-Ambulanz am Klinikum Wels-Grieskirchen

 

 

Neben der Verträglichkeit des Wirkstoffes müssen infrage kommende Betroffene unbedingt ein negatives Drogenscreening sowie eine persönliche Achtsamkeit auf Gesundheit und Bündnisfähigkeit vorweisen können.

 

Zusätzlicher Schwerpunkt bei Alkoholab­hängigkeit

An der Abteilung für Psychiatrie am Klinikum Wels-Grieskirchen gibt es ein umfassendes Behandlungsangebot für Alkoholabhängige. Mit der Etablierung der Antabus-Ambulanz wurde ein zusätzlicher Schwerpunkt geschaffen. Die Therapie verläuft in drei Behandlungsphasen, stationär und ambulant, über zwei Jahre. Studien zeigen, dass nach zwei Jahren ca. 30 Prozent der schwerst abhängigen Patienten im Programm bleiben. „Manche Patienten würden ohne die Gabe von Disulfiram die Abstinenz nicht aufrechterhalten können – sie machen vermehrt körperliche Entgiftungen durch, was sowohl für den eigenen Körper als auch das nahe soziale Umfeld sehr belastend ist“, erklärt Chmel-Gregora. Umso frustrierender, wenn der erhoffte Erfolg dann ausbleibt und Betroffene wieder rückfällig werden!

Antabus-Team
Für Menschen mit schwerer Abhängigkeit im Einsatz: DGKP Hans‐Peter Leitz, Stationsleiter Psychiatrie, OA Dr. Christian Behr und DSA Volker Chmel‐Gregora, MSc, Gründer der Antabus‐Ambulanz (v. l. n. r.).

 

Die drei Behandlungsphasen des Programms

  1. Stationärer Aufenthalt – die körperliche Entgiftung
    Nach Abklingen des körperlichen Entzugs („Entgiftung“), der in der Regel fünf bis sieben Tage dauert, werden die Patienten bei einem weiteren stationären Aufenthalt ausführlich über Möglichkeiten, Wirkungen, Nebenwirkungen und Risiken des Medikaments aufgeklärt und es werden die körperlichen Voraussetzungen für die Disulfiram‐Etablierung überprüft. Patienten, die sich für die Teilnahme an der Antabus‐Therapie entscheiden werden auf Antabus eingestellt, bei guter Verträglichkeit wird eine fixe Dosis von 400 mg etabliert und die Patienten werden entlassen.
  2. Gruppenphase I (Dauer: 1 Jahr)
    In der Gruppenphase I nehmen Patienten 14-tägig an der Antabus‐Gruppe teil – jeweils montags von 17 bis 18 Uhr. Diese Gruppentherapie wird interdisziplinär von ProfessionistInnen aus der Medizin, Psychologie, Pflege, Musiktherapie, Ergotherapie und Sozialen Arbeit geleitet. Dabei nehmen die Patienten weiterhin 400 mg Disulfiram ein, die restliche Wochendosis bekommen sie aber bereits mit nach Hause.
  3. Gruppenphase II (Dauer: 1 Jahr)
    Im Laufe der Gruppenphase II soll versucht werden, die Antabus Behandlung zu beenden. Um die Rückfallgefahr zu verringern sollen die Patienten weiterhin regelmäßig die Antabus‐Gruppe besuchen. Danach ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe empfehlenswert.

 

NADA-Ohrakupressur bei Suchterkrankungen für PatientInnen der Psychiatrischen Abteilung

Für wen?
Für Menschen mit Abhängigkeitsproblemen (Alkohol, Drogen, Medikamente, Nikotin), mit psychischen Problemen, nach traumatischen Erlebnissen
Ideal zur Raucherentwöhnung – „endlich rauchfrei“!
 
Was geschieht?
NADA-Akupressur mit Magnetpflaster
Lindert Entzugssymptome (innere Unruhe, Schlafstörungen, Herzrasen, Schwitzen)
Vermindert das Suchtverlangen, hilft trocken und clean zu bleiben
Vermindert Ängstlichkeit, wirkt entspannend, fördert den Schlaf
Fördert gleichzeitig Wachheit, Konzentration und Selbstvertrauen
Kann bei jedem Menschen angewendet werden; es gibt keine Kontraindikationen
Ist Substanz-unspezifisch, sie wendet sich nicht gegen einen „Stoff“, sie stärkt
Stabilisiert in einer längeren Wartephase vor Psychotherapie
Wie geschieht es?
In einer entspannten Sitzhaltung
Setzen von Magnetpflastern an fünf Ohrpunkten beidseits
Eine Sitzung dauert 30-45 Minuten
Im Einzel- oder Gruppensetting
Non-verbal und non-konfrontativ
 
Weitere relevante Kontaktoptionen an der Abteilung für Patient*innen zum Kennenlernen: 
 
Alkoholberatung des Landes OÖ  (ABO) mit Beratungsangeboten in allen Bezirken in OÖ: 
Sprechstunde jeden Montag, 14h. 
 
Anonyme Alkoholiker (AA): 
Sprechstunde jeden Mittwoch, 14:30h
 
TOGA-Themenorientierte Gruppe Abstinenz: 
Geleitete Abstinenzgruppe, jeden Mittwoch von 13-14h. 
Telefonische Anmeldung jeweils am Montag bei Hr. Chmel (Klin. Soziale Arbeit): 07242-415-94676