Dr. Patrick Dinkhauser

Die persönliche Medikamentenliste

Nach den Angaben von Statistik Austria nahmen im Jahr 2019 77 Prozent der 60‐ bis 74‐Jährigen verschreibungspflichtige Medikamente ein, ab einem Alter von über 75 Jahren lag der Anteil sogar bei 91,2 Prozent. Diese Altersgruppen leiden durchschnittlich an mehreren körperlichen Beschwerden und nehmen dementsprechend gleichzeitig unterschiedliche Wirkstoffe ein. Um Tabletten und weitere Präparate selbst richtig zu verwalten und eine wirksame Einnahme zu garantieren, hilft eine stets aktuell gehaltene Medikamentenliste. Insbesondere vor einem Krankenhausaufenthalt ist es wichtig, einen Überblick über alle eingenommenen Präparate zu erstellen.

 

Egal ob im Alltag zuhause oder bei einem Arztbesuch, eine stets aktuell gehaltene Medikamentenliste bringt viele Vorteile. Gerade älteren Menschen fällt es bei einer Vielzahl an eingenommenen Medikamenten schwer, Tabletten und Co. in der passenden Dosierung zum richtigen Zeitpunkt einzunehmen, rechtzeitig Rezepte über den zuständigen Arzt anzufordern und sich in der Apotheke über etwaige Wechselwirkungen der einzelnen Präparate zu informieren.

Übersichtlich erfasst, jederzeit griffbereit

Vor allem vor einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus ist es wichtig, alle aktuell eingenommenen Wirkstoffe exakt und übersichtlich festzuhalten. Dies geschieht am besten in einem spezialisierten Medikamentenerfassungsblatt, welches leicht aufgefunden werden kann. Denn muss man im Notfall rasch ins Krankenhaus, ist ein Überblick über die eingenommenen Medikamente von entscheidendem Vorteil. „Die Medikamentenerfassung ist ein ganz wesentlicher Bestandteil für die Sicherheit während des stationären Aufenthaltes", erklärt Patrick Dinkhauser, Internist am Klinikum Wels‐Grieskirchen.

 

Dr. Patrick Dinkhauser

„Patienten sollen darüber informiert sein, welche Medikamente sie zuhause einnehmen, damit die Experten im Krankenhaus darauf eingehen können und passende Präparate einerseits ausgeben und andererseits dazu kombinieren, wenn es notwendig ist.“

OA Dr. Patrick Dinkhauser
Abteilung für Innere Medizin I, Gastroenterologie und Hepatologie, Rheumatologie, Endokrinologie und Diabetologie

 

Vor dem Krankenhaus­aufenthalt Medikamenten­erfassungsblatt ausfüllen

Medikamente haben nicht nur Wirkungen, sondern können auch Nebenwirkungen entfalten. „In der Kombination können verschiedene Medikamente interagieren, sich in der Wirksamkeit verstärken oder abschwächen und so natürlich den Therapieerfolg beeinflussen“, erklärt der Internist. „Dabei geht es nicht nur um rezeptpflichtige Medikamente, sondern auch um rezeptfreie Präparate – selbst Produkte auf pflanzlicher Basis können mit Medikamenten Wechselwirkungen eingehen.“

Während ihres Aufenthalts erhalten Patienten in der Regel sämtliche Medikamente über das Krankenhaus, auch jene, welche bereits über den Haus‐ oder Facharzt verordnet wurden und im Alltag zu Hause eingenommen werden. „Hier wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass sich die Medikamente miteinander vertragen“, so Dinkhauser. „Auf diesem Weg wird sichergestellt, dass vor allem im Zuge neuer Verordnungen der optimale Therapieerfolg eintritt und es zu keinen Wechselwirkungen kommt.“

 

Deshalb: Behalten Sie am besten immer den Überblick über Ihre persönliche Medikamentenliste!

Das Medikamentenerfassungsblatt kann ganz einfach über die Webseite des Klinikums unter „Patienten und Besucher“ -> „Stationärer Aufenthalt“ heruntergeladen werden.

 

Stand: April 2022