Hände eincremen

Geschmeidige und gesunde Hände

Im Winter leiden unsere Hände unter Kälte und trockener Heizungsluft – ohne Schutz und Pflege werden sie rasch spröde, rau und rissig. Aktuell kommt hinzu, dass wir unsere Hände regelmäßig waschen und zusätzlich desinfizieren. Um einer Störung des Hautschutzfilms und weitreichenden Folgen entgegenzuwirken, heißt es, die Hände nicht nur gut zu pflegen, sondern vor allem bei besonderer Beanspruchung auch richtig und ausreichend zu schützen. Die Hautschutzexperten vom Klinikum Wels-Grieskirchen erklären, wie das gelingen kann.

 

„Unsere Haut ist von einem Schutzmantel, einem dünnen Film aus Fett, Feuchtigkeit und Säure, umgeben“, erklärt Werner Saxinger, Leiter der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen. Vor allem im Winter ist diese Schicht jedoch zahlreichen Angriffen ausgesetzt – etwa entzieht trockene Heizungsluft der Haut Feuchtigkeit, Kälte vermindert die Fettproduktion der Talgdrüsen und Händewaschen mit Seife bringt das Säure-Basen-Gleichgewicht durcheinander.

Prim. Dr. Werner Saxinger, MSc

„Ist der Schutzmantel der Haut einmal gestört, wird die Haut zuerst trocken und rau, in weiterer Folge kann es aber zu schmerzhaften blutenden Einrissen kommen. Hier können Viren und Bakterien in den Körper eindringen, wo sie Entzündungen verursachen.“

MR Prim. Dr. Werner Saxinger, MSc
Leiter der Abteilung für Haut‐ und Geschlechtskrankheiten

 

Hautschutz für beanspruchte Hände

Wer seine Hände zudem beruflich starken Belastungen aussetzt, muss den Schutzmantel der Haut durch aktiven Hautschutz unterstützen. „Hautschutzpräparate müssen vorbeugend verwendet werden und nicht erst, wenn Schädigung auftreten“, gibt Manuela Neubauer, Sicherheitsfachkraft am Klinikum Wels-Grieskirchen, zu bedenken. „Schützende Cremen müssen vor und während der strapazierenden Tätigkeiten aufgebracht werden.“ Menschen, die regelmäßig mit Wasser und Chemikalien arbeiten, laufen sonst Gefahr, eine Hauterkrankung zu entwickeln. Besonders betroffen ist auch, wer regelmäßig Arbeitshandschuhe trägt, zum Beispiel Krankenhauspersonal. „Beim Tragen von Schutzhandschuhen empfehlen wir außerdem, Produkte aus hautfreundlichen Materialien wie Nitril oder ungepuderte Latexhandschuhe zu verwenden. Schwitzt man unter den Handschuhen, quillt die Haut ähnlich wie im Wasser auf. Als Schutz davor sollte man beim längeren Tragen Baumwollhandschuhe darunter anziehen, welche den Schweiß absorbieren.“ Tätigkeitsbezogener Hautschutz ist also wichtig.

Manuela Neubauer

„Hautschutz ist Teil des Arbeitsschutzes, jeder Betrieb muss seinen Mitarbeitern einen Hautschutzplan zur Verfügung stellen. Denn auch aufgrund von Hautschäden bzw. Hauterkrankungen kann man arbeitsunfähig werden – Hautkrankheiten sind sogar zu einem überwiegenden Teil für Berufsunfähigkeit verantwortlich.“

Manuela Neubauer, MBA,
Sicherheitsfachkraft der Präventivdienste 

Auf die richtige Pflege nicht vergessen

Neben dem Hautschutz ist auch die richtige Hautpflege wichtig. „So können der Haut nach der Arbeit bzw. nach der Desinfektion Feuchtigkeit und Fett zugeführt werden – die Hände regenerieren sich und bleiben geschmeidig“, erklärt Hautexperte Saxinger. „Bei Handcremen sind vor allem Inhaltsstoffe wichtig, die Feuchtigkeit binden und halten, zum Beispiel Glycerin, Urea, Mandelöl und Olivenöl.“

Tipps für den Alltag:

  • Regelmäßige Hautpflege mit den geeigneten Produkten hilft die Handgesundheit zu fördern.
  • Wenn die Haut zwischen den Fingern spannt, juckt oder brennt, können dies erste Anzeichen einer Dermatitis sein – erkundigen Sie sich in der Apotheke nach einer entsprechenden Creme! Am Arbeitsplatz suchen Sie diesbezüglich die Arbeitsmedizin oder Ihre Experten der Arbeitssicherheit auf!
  • Treten hartnäckige trockene, rote oder schuppige Hautstellen auf, müssen diese ärztlich abgeklärt werden, um einem Entstehen eines Abnutzungsekzems und in weiterer Folge einer Kontaktallergie entgegenzuwirken. 
  • Menschen mit Vorerkrankungen wie etwa Neurodermitis müssen besonders auf Hautschutz und -pflege achten