Pressematerial
Gebt Frühgeborenen einen starken Start!
Weltfrühchentag am 17. November – Klinikum Wels-Grieskirchen setzt auf familienzentrierte Betreuung und moderne Neonatologie
Etwa jedes 15. Baby in Österreich kommt zu früh auf die Welt. Frühgeburtlichkeit stellt Medizin, Pflege und Eltern vor große Herausforderungen – und doch sind die Aussichten heute so gut wie nie zuvor. Dank moderner Intensivmedizin und einer konsequent familienzentrierten Betreuung schaffen es heute viele extrem frühgeborene Kinder, gesund ins Leben zu starten. Am Klinikum Wels-Grieskirchen steht dabei das Wohl der ganzen Familie im Mittelpunkt – getreu dem diesjährigen Motto des Weltfrühchentags: „Gebt Frühgeborenen einen starken Start für eine bessere Zukunft!“
Frühstart ins Leben – und doch beste Chancen
Rund 6,8 Prozent aller Kinder in Österreich werden vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren – das sind jährlich etwa 6.000 Babys. Die Neonatologie des Klinikum Wels-Grieskirchen betreut davon rund 30 besonders kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm. „Durch enorme Fortschritte in der Medizin überleben heute Kinder, die noch vor wenigen Jahrzehnten kaum eine Chance gehabt hätten“, erklärt Martin Wald, ärztlicher Bereichsleiter der Neonatologie am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Unsere Aufgabe ist es aber längst nicht mehr nur, das Überleben zu sichern – sondern die Lebensqualität der Kinder und ihrer Familien nachhaltig zu unterstützen.“
Frühgeborene benötigen Unterstützung beim Atmen, Trinken oder bei der Wärmeregulierung. Ziel der modernen Neonatologie ist es, Eingriffe so schonend wie möglich zu gestalten. Nichtinvasive Beatmung, engmaschige Überwachung und frühe Förderung helfen, Risiken für Lungenschäden oder neurologische Beeinträchtigungen zu verringern.
In Wels werden Kinder ab „25 + 0 Schwangerschaftswochen“ betreut.
Eltern sind Teil des Teams
Ein zentrales Element der modernen Frühgeborenenversorgung ist die familienzentrierte Betreuung. Eltern werden von Beginn an aktiv eingebunden – noch vor der Geburt, wenn ein Risiko absehbar ist, durch pränatale Beratung und ein gemeinsames Kennenlernen der Station. Nach der Geburt stehen das gemeinsame Lernen und Wachsen im Vordergrund. „Wir sehen die Eltern als wichtigste Partner im Behandlungsteam“, betont Sarada Wagner, Early-Life-Care-Expertin und Stationsleiterin der Neonatologie und NIMCU am Klinikum.
Die Betreuung ist interdisziplinär: Expertinnen und Experten aus Medizin, Pflege, Psychologie, Logopädie, Physiotherapie und Klinischer Sozialer Arbeit begleiten die Familien gemeinsam.
Forschung, Vernetzung und Nachsorge
Neben der täglichen Betreuung setzt das Welser Team auf wissenschaftliche Weiterentwicklung und internationale Zusammenarbeit. „Über Fachplattformen sind Neonatologinnen und Neonatologen heute weltweit vernetzt – neue Erkenntnisse lassen sich so rasch in den klinischen Alltag integrieren“, erklärt Wald. Besonders wichtig ist die Nachbetreuung: Auch nach der Entlassung begleitet das Klinikum Frühgeborene und ihre Familien, um Entwicklungsverläufe optimal zu unterstützen und mögliche Spätfolgen frühzeitig zu erkennen.
Starke Netzwerke für kleine Kämpfer
Neben der medizinischen Versorgung spielt auch die psychosoziale Unterstützung eine zentrale Rolle. In Oberösterreich engagieren sich mehrere Initiativen und Selbsthilfegruppen, die Familien von Frühgeborenen stärken – mit Erfahrung, Austausch und praktischer Hilfe. „Niemand ist auf diese Situation vorbereitet. Umso wichtiger ist es, dass sich betroffene Familien nicht allein gelassen fühlen“, sagt Wagner.
Ein starkes Signal zum Weltfrühchentag
Mit dem internationalen Aktionstag am 17. November wird auf die besonderen Bedürfnisse von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam gemacht. Das Klinikum Wels-Grieskirchen beteiligt sich 2025 mit Aktionen, Gesprächen und lilafarbener Beleuchtung – der Symbolfarbe des Weltfrühchentags.
Zahlen und Fakten zur Neonatologie am Klinikum Wels-Grieskirchen
- etwa 2.300 Geburten pro Jahr am Klinikum Wels-Grieskirchen, zusätzlich Betreuung von rund 1.500 Geburten umliegender Häuser
- 14 Betten auf der Neonatologie und NIMCU
- jährlich rund 30 Frühgeborene mit unter 1.500 g
- eng eingebunden im Herzen des Eltern-Kind-Zentrums am Klinikum
- Schwerpunkte: Frühgeborenenmedizin, familienzentrierte Betreuung, interdisziplinäre Nachsorge
Aktion zum Weltfrühchentag
Am 17. November wird das Klinikum Wels-Grieskirchen in Lila erstrahlen – als Zeichen der Solidarität mit den kleinsten Patientinnen und Patienten und ihren Familien.
Stand: November 2025
© Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann