Der richtige Umgang mit Infektionskrankheiten

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Viren unter dem Mikroskop

Pressematerial

Der richtige Umgang mit Infektionskrankheiten

Wenn die Temperaturen sinken, steigen die Infektionszahlen: Grippe, RSV und COVID-19 fordern in den Herbst- und Wintermonaten jedes Jahr zahlreiche Arztbesuche, Krankenstände und Krankenhausaufenthalte. Um gut vorbereitet in die Saison zu starten, gibt Rainer Gattringer, ärztlicher Leiter und Leiter des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie, Infektiologie und Tropenmedizin, am Klinikum Wels-Grieskirchen, einen Überblick über saisonale Infektionskrankheiten und die wichtigsten Schutzmaßnahmen.

"Grippale Infekte werden durch viele verschiedene Erkältungsviren ausgelöst", erklärt Gattringer. "Die Symptome entwickeln sich langsam – Halskratzen, Schnupfen und leichtes Fieber sind typisch." Eine echte Grippe hingegen beginnt plötzlich, meist mit hohem Fieber, trockenem Husten und starkem Krankheitsgefühl. "Besonders gefährlich ist sie für ältere oder vorerkrankte Menschen. Die Impfung bietet den wirksamsten Schutz." Für beide Erkrankungen gilt: Schonung, viel Flüssigkeit und kein Sport. Schmerz- und fiebersenkende Mittel können helfen, Beschwerden zu lindern. "Ob ein Verlauf mild oder schwer ist, hängt von Vorerkrankungen, Alter und oft auch von genetischen Faktoren ab", so Gattringer.

Prävention – einfach und wirksam

Neben Impfungen bleiben gesunde Lebensweise und Hygienemaßnahmen die wichtigsten Schutzfaktoren.

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Prim. Priv.-Doz. Dr. Rainer Gattringer © Klinikum Wels / Nik Fleischmann

 

"Regelmäßiges Händewaschen, Abstand zu Erkrankten, ausreichend Schlaf, Bewegung und ausgewogene Ernährung – das schützt nicht nur uns selbst, sondern auch die Mitmenschen."

Prim. Priv.-Doz. Dr. Rainer Gattringer, Ärztlicher Leiter und Leiter des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie, Infektiologie und Tropenmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Was viele nicht wissen: "Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Infektionen, nicht aber bei viralen Erkrankungen wir Grippe, RSV oder Corona." Die Grippeimpfung wird insbesondere für Risikopatienten empfohlen und sollte idealerweise im Oktober oder November erfolgen, damit der Schutz rechtzeitig aufgebaut ist.

RSV – Schutz für die Kleinsten

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist hochansteckend und betrifft vor allem Babys und Kleinkinder. Zwei von drei Kindern infizieren sich vor ihrem ersten Geburtstag – teils mit schweren Symptomen bis hin zur Atemnot. "Seit Dezember 2024 steht ein passiver RSV-Impfstoff allen Neugeborenen in Österreich kostenlos zur Verfügung", erklärt Gattringer. "Auch eine Impfung während der Schwangerschaft schützt die Neugeborenen durch den sogenannten Nestschutz in den ersten Lebensmonaten." Auch für Menschen ab 60 Jahren sowie Personen mit chronischen Erkrankungen wird die Impfung empfohlen, da RSV in dieser Gruppe zu schweren Lungenentzündungen führen kann.

COVID-19 – aktuelle Varianten und Impfempfehlungen

Auch 2025 steigen die COVID-Zahlen im Herbst wieder an. Derzeit kursieren in Europa neue Omikron-Sublinien, etwa XFG "Stratus", die die bisher dominante Variante NB.1.8.1 "Nimbus" verdrängt haben. "Die Impfstoffe wurden an die aktuellen Varianten angepasst, Auffrischungen sind vor allem für Risikogruppen sinnvoll", erklärt Gattringer. Zu den typischen Symptomen zählen Halsschmerzen, Heiserkeit, trockener Husten, Fieber und allgemeine Schwäche. Durch die breite Grundimmunität verlaufen Infektionen jedoch meist milder. Die Auffrischungsimpfung ist kostenlos und wird Menschen ab 60 Jahren oder bei Vorerkrankungen besonders empfohlen.

Warum Infektionen im Winter zunehmen

Kälte, trockene Luft und enger Kontakt in Innenräumen begünstigen in den kalten Monaten die Virusübertragung. Die wissenschaftliche Überwachung von Grippe, RSV und COVID-19 ist seit Oktober durch die Neu-Etablierung des "Referenzzentrums für respiratorische Viren" an der MedUni Wien noch präziser möglich. Die Erfassung saisonaler Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung hilft, Infektionswellen besser vorherzusagen.

 

Stand: November 2025

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