EU-Studie zur Erkennung und zum Management von erhöhtem Blutdruck in Oberösterreich angelaufen

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Blutdruck-Messung

Blutdruckmessung in Apotheken

Kooperation von Blutdruckexperten Thomas Weber mit der Apothekerkammer Oberösterreich, der Oberösterreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (OBGAM) und dem AIT Austrian Institute of Technology – unkompliziertes Screening in ausgewählten Apotheken, bei Auffälligkeiten Empfehlung zur Abklärung beim Hausarzt.

In Oberösterreich startet im Rahmen eines europäischen Projektes ein niederschwelliges Präventionsangebot: In ausgewählten Apotheken werden Kundinnen und Kunden – bei Bedarf – Blutdruckmessungen angeboten. Zeigen die Messungen Auffälligkeiten, erhalten Teilnehmende eine klare Empfehlung zur weiteren Abklärung beim eigenen Hausarzt. Das Angebot ist Teil einer EU-geförderten Studie, an der neben Österreich auch Portugal, Spanien und die Schweiz maßgeblich beteiligt sind; Oberösterreich führt des klinischen Teil des österreichischen Beitrags durch. Initiator und fachlicher Leiter ist der Welser Blutdruckexperte Thomas Weber, stellvertretender Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen, in enger Kooperation mit der Apothekerkammer Oberösterreich, der Oberösterreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (OBGAM) und dem AIT Austria Institute of Technology. 

"Je früher wir erhöhten Blutdruck erkennen, desto besser lassen sich Schlaganfall und Herzinfarkt verhindern. Der unkomplizierte Zugang in der Apotheke senkt Hürden und hilft, Risikopersonen rechtzeitig in die hausärztliche Versorgung zu bringen", so Kardiologie Thomas Weber, der aktuell auch als Präsident der "Europäischen Gesellschaft für Hypertonie (ESH)" fungiert.

Was wird gemessen – und warum?

Blutduck ist einer der wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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"Viele betroffene wissen von ihrer Hypertonie lange nichts und werden von den bösen Folgen, die akut auftreten können, unangenehm überrascht."

Priv.-Doz. Dr. Thomas Weber, stv. Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Was passiert bei auffälligen Ergebnissen?

Teilnehmende erhalten eine schriftliche Rückmeldung zur Messung. Bei Auffälligkeiten empfiehlt die Apotheke die zeitnahe Abklärung beim Hausarzt im Rahmen des Projekts, die unter anderem eine 24-Stunden-Blutdruckmessung und die Kontrolle weiterer Risikofaktoren wie Cholesterin, Rauchen, Diabetes, Gewicht oder Bewegungsverhalten umfasst.

Wer kann teilnehmen?

Das Angebot richtet sich an Erwachsene, insbesondere wenn Bluthochdruck in der Familie oder oben angeführte Risikofaktoren vorliegen bzw. wenn der eigene Blutdruckstatus unklar ist. Weiterführende Informationen zu Terminvergabe und Ablauf erhalten Interessierte direkt in den teilnehmenden Apotheken:

  • Altenberg, Johannes-Apotheke, Wagnerweg 2
  • Enns, Lauriacum-Apotheke, Kathreinstraße 19
  • Grieskirchen, Apotheke Rizy Grieskirchen, Stadtplatz 28
  • Gunskirchen, Sonnen-Apotheke, Welser Straße 6
  • Marchtrenk, Folaris Apotheke, Goethestraße 12
  • Marchtrenk, Stadtapotheke, Linzer Straße 58
  • Mauthausen, Mariahilf Apotheke, Poschacherstraße 2
  • Neuzeug, Steyrtalapotheke, Josef-Teufel-Platz 1
  • Scharnstein, Sonnen-Apotheke, Hauptstraße 24
  • Steyr, Tabor-Apotheke, Rooseveltstraße 12
  • Wartberg an der Krems, Kräuterapotheke, Kräutergasse 1
  • Wels, Adler-Apotheke, Stadtplatz 12-14

Wissenschaftlicher und regionaler Kontext

Österreichische Wissenschafter, Ärzte und Apotheker beteiligen sich an einer EU-geförderten, länderübergreifenden Studie, in der Portugal, Spanien und die Schweiz ebenso stark eingebunden sind. Oberösterreich koordiniert den österreichischen Studienarm. Ziel ist es zu prüfen, wie niederschwellige Messangebote im Apotheken-Setting dazu beitragen, Risikopersonen frühzeitig zu erkennen und hausärztlich zu versorgen. Wissenschafter des AIT Austrian Institute of Technology entwickeln im Rahmen des Forschungsprojekts AI-gestützte Methoden, um zukünftig die Gefäßeigenschaften noch einfacher bestimmen zu können. Die gemeinsamen Anstrengungen von Apotheken und Hausärzten spiegeln sich im Namen des Projekts wider – "TOGETHER".

Hintergrund: Prävention wirkt

Konsequent behandelte Blutdruck- und Cholesterinwerte können das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse deutlich reduzieren. Das Screening-Angebot in öffentlichen Apotheken schafft einen einfachen und niederschwelligen Zugang, gerade für Menschen ohne regelmäßige Vorsorge.

Projekt und Partnerschaften

  • Fachliche Leitung/Initiative: Priv.-Doz Dr. Thomas Weber, stellvertretender Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen, Präsident der „Europäischen Gesellschaft für Hypertonie (ESH)“
  • Kooperationspartner: Apothekerkammer Oberösterreich (Vizepräsidentin Mag.pharm. Monika Aichberger); Oberösterreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (OBGAM; Präsident Dr. Florian Ardelt); AIT Austrian Institute of Technology (DI Dr. Christopher Mayer)
  • Europäischer Rahmen: EU-gefördertes Forschungsprojekt mit Beteiligung Österreichs, Portugals, Spaniens und der Schweiz; Oberösterreich verantwortet den klinischen Teil des österreichischen Beitrags zur Studie. Die Studie wird im Rahmen des Förderprogrammes „THCS Healthcare of the future – Joint Transnational Call 2023“ (unterstützt durch die Europäische Union, FP-1533) und die FFG (www.ffg.at) kofinanziert.
  • Hinweis zur Zuordnung: Die Initiative ist kein originäres Projekt des Klinikum Wels-Grieskirchen. Priv.-Doz. Dr. Thomas Weber agiert als fachlicher Initiator und Experte gemeinsam mit den genannten Partnerorganisationen.

 

Stand: September 2025

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