Hals-, Nasen-, Ohrenerkrankungen
Abteilungsleitung:
Primarius
Dr.
Thomas
Keintzel
Sekretariat Tel:
+43 7242 415 2313

E-Mail:

Abteilung für
Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten

Schwerpunkt:
Hörprobleme bei Kindern

Hörprobleme bei Kindern

Rund-um-Betreuung

Die Abteilung ist für Eltern die erste Anlaufstelle, um Informationen und Angebote aus einer Hand zu bekommen. Von der Diagnostik über die Beratung und Betreuung sowie der chirurgischen und auch konservativen Therapie.

Frühe Diagnose

In Österreich kommen jedes Jahr rund hundert Kinder auf die Welt, die schlecht hören. Bei 35 Prozent von ihnen ist das Hörproblem genetisch bedingt, bei rund 20 Prozent ist es erworben und bei 45 Prozent  ist  die  Ursache unklar. Um diesen Kindern einen guten Start ins Leben bieten zu können, ist die rasche Diagnostik essenziell. Je früher ein Hörproblem erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die Hörbahnreifung ist mit drei Jahren abgeschlossen, daher sind früher Input und die Stimulation des Hörnervs von Bedeutung.

Wichtig ist einerseits die im Mutter-Kind-Pass vorgeschriebenen Hörtests von einem niedergelassenen Spezialisten durchführen zu lassen, andererseits die genaue Beobachtung des Kindes. Im Klinikum Wels-Grieskirchen wird bei Verdachtsfällen dann eine für Kinder völlig schmerzlose Hörabklärung durchgeführt. 

Pädaudiologie

Im Bereich der Pädaudiologie wird neben einer fundierten Diagnostik besonders auf die Beratung und Unterstützung Eltern hörbeeinträchtigter Kinder Wert gelegt. Wichtig ist uns eine gute Zusammenarbeit zwischen HNO-Fachärzten, Logopäden und Hörgeräteakustikern, um so eine optimale Betreuung zu gewährleisten.

Hörbeeinträchtigung von Kindern

Hören findet im Gehirn statt. Die Ohren dienen dabei nur zur Schallaufnahme, die akustischen Signale werden anschließend über den Hörnerv an das Hörzentrum im Gehirn weitergeleitet. Dort wird dem akustischen Reiz eine Bedeutung zugeordnet. Während man mit funktionsfähigen Ohren zur Welt kommt, muss die Verarbeitung der akustischen Signale erst erlernt werden. Diesen Lernprozess nennt man Reifung und wird bei normalhörenden Kinder zwischen dem siebten bis achten Lebensjahr abgeschlossen. Kommt es in dieser Phase zu einer Störung, kann das Gehirn seine Hörfunktion nicht richtig oder gar nicht ausbilden. Dies wirkt sich wiederum negativ sowohl auf die allgemeine kindliche Entwicklung aus als auch auf die Sprach- und die Intelligenzentwicklung aus. Daher ist es von besonderer Bedeutung möglichst frühzeitig die Diagnose einer kindlichen Hörstörung zu stellen. Bereits kurz nach der Geburt wird das Neugeborenen-Hörscreening durchgeführt. Zeigt sich hierbei ein auffälliger Befund, wird ein Kontrolltermin an unserer HNO-Ambulanz vereinbart. Anhand einer Diagnostikbatterie, bestehend aus mehreren Tests, erfolgt dann die Abklärung des kindlichen Hörvermögens. Je nach Alter, Entwicklungsstand und Mitarbeit des Kindes werden die einzelnen Überprüfungsmethoden ausgewählt.

 

Um herauszufinden, ob bei einem Kind eine Hörstörung vorliegt und wie ausgeprägt diese ist, steht am Klinikum Wels-Grieskirchen am Klinikum Wels-Grieskirchen ein breites Diagnostikspektrum zur Verfügung:

  • Impedanzmessung prüft das Mittelohr sowie die Hörreflexe
  • OAE (otoakustische Emissionen)  überprüfen die Funktion der äußeren Haarzellen im Innenohr. Wird standardmäßig nach der Geburt durchgeführt.
  • ERA (auditorisch evozierte Potenziale) überprüft die Hörbahn und hilft, die Hörschwelle zu bestimmen
  • ASSR (auditory stady state response) ist eine objektive Methode zur  frequenzspezifischen Hörschwellenbestimmung und dient als Ausgangspunkt für die Hörgeräteanpassung beim Pädakustiker
  • Verhaltensaudiometrie versucht eine Hörschwellenbestimmung im Freifeld mit Wobbeltönen. Man beobachtet die Reaktionen des Säuglings auf einen dargebotenen akustischen Reiz. Die Mitarbeit des Säuglings entscheidet hier über die Aussagekraft der Ergebnisse. Die gewonnen Ergebnisse werden dann gemeinsam mit dem HNO-Facharzt interpretiert. Diese Untersuchung dient bei Kleinkindern auch zur Überprüfung der Hörgeräte.
  • Spielaudiometrie ermöglicht eine Hörschwellenbestimmung für beide Ohren getrennt voneinander. Über Kopfhörer werden akustische Reize dargeboten und das Kind reagiert mit einer vorher abgesprochenen Handlung. Hierbei kann auch die Innenohrfunktion überprüft werden.

Cochlea Implantat für Kinder

Bei tauben Kindern können mit Cochlea Implantaten große Erfolge erzielt werden. Der optimale Zeitpunkt der Implantation bei taub geborenen Kindern ist um das erste Lebensjahr. Ein rechtzeitig implantiertes Kind hat, wenn keine zusätzliche Beeinträchtigung besteht, die Chance auf eine Hörsprachentwicklung wie ein normal hörendes Kind.
Das Cochlea Implantat besteht aus einem Mikrofon, einem digitalen Sprachprozessor, einer Sendespule mit Magnet und dem eigentlichen Implantat. Die Elektroden werden in die Cochlea (Hörschnecke) eingeführt. Und da das Innenohr beim Säugling schon dieselbe Größe hat wie beim Erwachsenen, ist auch das Einsetzen des Cochlea Implantats kein Problem. 

Logopädische Weiterbetreuung

Unser Kooperationspartner: Familienzentriertes Linzer Interventionsprogramm für Familien mit Kindern mit Hörverlust

Logopädin: Doris Binder
Telefon: +43 664 8545072
E-Mail: doris.binder@bblinz.at