Hand aufs Herz Weltrekordversuch Pressekonferenz 2

Retten wir gemeinsam 1.000 Menschen!

Das sind die harten Fakten: Jedes Jahr erleiden rund 12.000 Österreicher einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Derzeit überlebt ca. ein Sechstel der Betroffenen dieses Ereignis. Experten weisen darauf hin, dass weitere 1.000 pro Jahr gerettet werden können, wenn mehr Mitmenschen über die Bedeutung der Laienreanimation Bescheid wissen, die Rettungskette rasch aktivieren und mit Wiederbelebungsmaß-
nahmen beginnen. Diese können und sollen von jedem durchgeführt werden. Die Initiative „Hand aufs Herz“ zeigt am 22. September 2018 beim Weltrekordversuch im gleichzeitigen Reanimationstraining in Wels möglichst vielen Menschen, wie die Herzdruckmassage funktioniert. Unterstützt wird das Vorhaben von namhaften Vertretern aus Politik, Sport und Musik, den Ehrenschutz übernehmen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Landesrätin Mag. Christine Haberlander, Bürgermeister Dr. Andreas Rabl und LH a.D. und Seniorenbund-Obmann Dr. Josef Pühringer.

 

In Österreich erleidet also rund alle 45 Minuten ein Mensch einen plötzlichen Kreislaufstillstand. Die Zahl der Wiederbelebungen durch die sogenannten Ersthelfer ist in Österreich niedrig. Steigern kann man die Rate an Reanimationen durch medizinische Laien vor allem durch eine Bewusstseinssteigerung der Bevölkerung und flächendeckendes Training. 

 

Gernot Lettner

"Ob dieser Mensch die Chance erhält zu überleben oder nicht, hängt von jenen Mitmenschen ab, die diesen Vorfall beobachten – diese müssen sofort 144 rufen und mit der Herzdruckmassage beginnen!"

Gernot Lettner, Notfallsanitäter und Schulungsbeauftragter für Reanimation am Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Viele stehen hinter „Hand aufs Herz“

Ein starker Partner des Vorhabens ist die Stadt Wels: „Leider kann ein Herzstillstand jeden von uns plötzlich und unerwartet treffen. Der
Stadt Wels ist es deshalb ein großes Anliegen, den Weltrekordversuch im gleichzeitigen Reanimationstraining am Samstag, den 22. September 2018, zu unterstützen“, erklären Vizebürgermeister Gerhard Kroiß und Gesundheitsreferentin Vizebürgermeisterin Silvia Huber. Den Ehrenschutz für die Veranstaltung übernimmt unter anderen Dr. Josef Pühringer: „Das war mir ein persönliches Anliegen, weil Menschenleben gerettet werden können, wenn den Leuten bewusst gemacht wird, wie entscheidend eine richtige Reaktion sein kann“, so der Landeshauptmann a.D. und heutige Obmann des Seniorenbundes Oberösterreich. „Gerade die Seniorinnen und Senioren sind viel im ganzen Land unterwegs. Bei diesen unzähligen Aktivitäten können auch Situationen eintreten, die Notfallmaßnahmen erfordern. Entscheidend ist, dass im Fall des Falles die Rettungskette funktioniert und rasch die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Darauf möchte ich besonders aufmerksam machen!“ Auch Andreas Heinz, Bezirksgeschäftsleiter und Bezirksrettungskommandant in Wels, unterstreicht, warum es für das Rote Kreuz wichtig ist, dass medizinische Laien bereit sind zu helfen, bevor professionelle Hilfe eintrifft: „Weil die unverzügliche Erste Hilfe durch Laien, die Weiterführung von lebensrettenden Maßnahmen durch die professionellen Helfer ermöglicht!

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Hand aufs Herz Weltrekordversuch Pressekonferenz 1

 

So sieht der Ernstfall aus

Dass es im Ernstfall schnell gehen muss und eine unverzüglich gestartete Rettungskette über Leben und Tod entscheidet, weiß aus eigener Erfahrung der heute 40-jährige Sportler Andreas Eichenauer. Er wurde 2017 nach einem Kreislaufstillstand beim „Mondsee 5 Seen Radmarathon“ erfolgreich reanimiert. 2018 war er wieder im Rennen. „Zuerst dachte ich einfach, ich bin nicht in Form, da ich nicht gut atmen konnte und keine Luft mehr bekommen habe. Ich habe das Rennen abgebrochen und nach Hilfe gesucht. Als ich kollabiert bin, wurde die Rettungskette sofort durch anwesende Radsportler und Polizisten in Gang gebracht.“ Andreas Eichenauer konnte erfolgreich reanimiert und ins Krankenhaus geflogen werden, wo ein Gefäßverschluss diagnostiziert und behandelt wurde. Dank des raschen Eingreifens der Ersthelfer ist er heute wieder fit und betreibt auch wieder Sport. Das Beispiel zeigt, dass es auch für junge, aktive Menschen wichtig ist, sich mit dem Themenkomplex „plötzlicher Kreislaufstillstand und Wiederbelebung“ auseinanderzusetzen. Sportmanager und Trainer Günther Weidlinger ist der Meinung: „Jeder sollte sich selber in die Situation eines Hilfsbedürftigen hineinversetzen und dann überlegen, wie die Mitmenschen agieren sollten. Ich bin überzeugt, dass viele die Sorge haben, etwas falsch zu machen bei der Wiederbelebung und der  Ersten Hilfe. Auch ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig machen würde. Trotzdem denke ich, ist es wichtiger etwas zu tun als zuzuschauen. Mein Motto lautet: Vorwärts denken, gezielt handeln! Im Sport hängt das eigene Leben auch manchmal an einem seidenen Faden. Man riskiert viel, um eine herausragende Leistung abzuliefern. Auch ich hatte Momente in meiner Karriere, in denen ich froh war, dass mir schnell geholfen wurde.“

Der richtige Rhythmus

Bei der Reanimation kommt es neben der Drucktiefe auch auf den richtigen Takt an – um eine effektive Herzdruckmassage durchzuführen, müssen Helfer 100 bis 120 Mal pro Minute drücken. Mit einer Taktfrequenz von 116 Schlägen pro Minute gibt der eigens kreierte Reanimationsmarsch genau die richtige Anleitung dazu. „Wir beide wollten immer schon seitens des Landesjugendreferates des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes gemeinsam einen Marsch komponieren“, erklären die Musiker Christoph Kaindlstorfer und Günther Reisegger. „Ein guter Zweck, nämlich der Reanimationsweltrekordversuch, war für uns der perfekte Anlass dazu.“ Aufgenommen wurde der Reanimationsmarsch mit Musikern aus Eberschwang, Gunskirchen und Buchkirchen. Für den richtigen Rhythmus beim Weltrekordversuch im gleichzeitigen Reanimationstraining sorgt am 22. September auch ein buntes Rahmenprogram. Das Warm-up mit vielen interessanten Gästen beginnt um 14:30 Uhr. Angesagt haben sich Sportler, Experten für Notfallmedizin sowie Menschen, die erfolgreich reanimiert wurden. Stimmungsvolle Show Acts, wie zum Beispiel die Tanzschule Santner und Marco Angelini, unterhalten die Teilnehmer bis zum Programmhöhepunkt, dem Weltrekordversuch im gleichzeitigen Reanimationstraining. Unter der Botschaft „Prüfen, Rufen, Drücken“ leiten die Trainer die versammelten Menschen an, wie diese unverzüglich Wiederbelebung durchführen können. Der eigentliche Weltrekordversuch findet um ca. 16:30 Uhr statt.

 

Michael Schiemer

„Mit dem Weltrekordversuch im gleichzeitigen Reanimationstraining wollen wir uns nachhaltig engagieren, um das Bewusstsein der Bevölkerung für die Wichtigkeit der Herzdruckmassage zu heben und das unverzügliche Ingangbringen der Überlebenskette zu optimieren“

Michael Schiemer von MISCH Consult, Projektleiter und Veranstalter

 

Jetzt anmelden!

„Um ein Menschenleben zu retten, braucht es nur zwei Hände“, sind sich die Experten einig. Mit dem Weltrekordversuch wird beabsichtigt, Menschen aller Altersgruppen über das richtige Verhalten im Notfall aufzuklären und Hemmschwellen abzubauen. Anlässlich der „Retter Notfalltage“ findet am 22. September auf der Trabrennbahn in Wels der Weltrekordversuch im gleichzeitigen Reanimationstraining statt. Teilnehmen kann jeder. Eine Anmeldung ist erforderlich und wird online unter www.handaufsherz.co.at
schnell und einfach durchgeführt.

Weltrekordversuch

Wann: Samstag, 22. September 2018, 16:30 Uhr
Einlass ab 14:00 Uhr
Ö3-Disco ab 17:00 Uhr

Wo: Trabrennbahn, Messegelände Wels
Reanimationspuppen werden bei der Registrierung ausgegeben.
Teilnahme kostenlos. Anmeldung erforderlich!
Infos unter www.handaufsherz.co.at